Die Zahl schwerer Verkehrsunfälle zu reduzieren, die unter dem Einfluss von Alkohol verursacht werden – das ist das Ziel der \“Aktion BOB\“, die das Polizeipräsidium Mittelhessen am 5. Oktober 2007 in Gießen gestartet hatte. Adressaten der Initiative sind junge Fahranfänger, die überproportional häufig an Zusammenstößen mit schlimmem Ausgang beteiligt sind. An diesen Personenkreis richten sich auch drei Workshops, die am Montag (30. Juni), 7.45 bis 13 Uhr, im Mehrgenerationenhaus in Herborn stattfinden.

Gemeinsame Initiatoren der Veranstaltung im Familienzentrum (Walkmühlenweg 5a) sind der Regionale Verkehrsdienst Lahn-Dill (Polizei), das Johanneum-Gymnasium und der AWO-Kreisverband Lahn-Dill.

Am 30. Juni (Montag) werden über 200 Jugendliche (15 bis 17 Jahre) der Herborner Bildungseinrichtung in die Grundzüge der \“Aktion BOB\“ eingeführt.

Geplant sind drei jeweils eineinhalbstündige Workshops, in deren Rahmen Polizeihauptkommissar Andreas Düding (Leiter des Regionalen Verkehrsdienstes) sowie seine Kollegen Björn Petry (PHK) und Markus Schaaf (POK) den Heranwachsenden Sinn und Zweck der Initiative zu vermitteln versuchen, die ihren Ursprung Mitte der neunziger Jahre in Belgien hatte und seitdem eine echte \“Erfolgsstory\“ schreibt.

Laut aktueller Statistik wird jeder vierte Unfall, bei dem Menschen zu Schaden kommen, von 18- bis 24-jährigen Verkehrsteilnehmern verursacht. Bei den Karambolagen, die sich unter Alkoholeinfluss ereignen, liegt die Beteiligung dieser Personengruppe sogar bei über 30 Prozent.

Auf den Straßen in Mittelhessen wurde seit dem Start der \“Aktion BOB\“ vor etwa sieben Jahren ein signifikanter Rückgang der Unfälle registriert, bei denen Alkohol im Spiel war. Eine Evaluation der Justus-Liebig-Universität Gießen bestätigt den Erfolg der \“Aktion gegen Alkohol im Straßenverkehr\“.

Während der jeweils 90-minütigen Workshops am 30. Juni im Herborner Mehrgenerationenhaus kommen auch eine Rauschbrille und Bälle zum Einsatz. Geplant sind unter anderem Koordinationsübungen und eine ausführliche Einführung in die \“Aktion BOB\“, die allein im Lahn-Dill-Kreis von über 100 Gaststätten unterstützt wird.

BOB ist keine Abkürzung, sondern der Name derjenigen Person einer Gruppe, die beim gemeinsamen Besuch einer Disco oder einer Gaststätte nach Absprache keinen Alkohol trinkt und sich und ihre Mitfahrer sicher nach Hause bringt. Der Fahrer dokumentiert seine Rolle nach außen, indem er sich mit einem knallgelben BOB-Schlüsselanhänger zu erkennen gibt.

In den Gaststätten, Kneipen und Diskotheken, die an der Initiative gegen Alkohol im Straßenverkehr teilnehmen, erhält er dafür ein alkoholfreies Getränk gratis.

Kontakt und weitere Informationen: Joachim Spahn, Mehrgenerationenhaus Herborn, AWO-Kreisverband Lahn-Dill, Tel. (02772) 959616. Andreas Düding, Regionaler Verkehrsdienst Lahn-Dill, Tel. (02771) 907500. Internet: www.aktion-bob.de.