„Wir müssen uns nicht fürchten!“ Diese Kernbotschaft gab Kriminalhauptkommissar Bernd Fuchs den Zuhörern mit auf den Nachhauseweg, die den Weg zum Auftakt der Vortragsreihe „Fit und sicher“ im AWO-Mehrgenerationenhaus gefunden hatten.

Im großen Saal des Familienzentrums befasste sich der Experte des Polizeipräsidiums Mittelhessen mit dem Thema „Sicherheit für Zuhause und Unterwegs“ und läutete eine Folge von Veranstaltungen ein, die am 15. und 17. Oktober – jeweils ab 16 Uhr – mit Vorträgen des Eibacher „Arbeits- und Freundeskreises Kleingradierwerk“ und des „Weißen Rings“ (Außenstelle Lahn-Dill) an gleicher Stelle fortgesetzt wird.

Bevor Fuchs mit seinen Ausführungen vor dem überwiegend älteren Publikum begann, richtete Kreis-Sozial-Dezernent Stephan Aurand das Wort an die Zuhörer. Der Hauptamtliche Kreisbeigeordnete hatte die Schirmherrschaft über die Vortragsreihe „Fit und sicher“ übernommen, mit der die Verantwortlichen der Arbeiterwohlfahrt anhand herausragender Beispiele zeigen wollen, dass auch Menschen höheren Alters engagiert und geistig fit sein können. Zudem soll die Veranstaltungsfolge einen Beitrag zur Steigerung des Sicherheitsgefühls bei Senioren, aber auch bei allen anderen Bürgern leisten. Aurand anerkennend: „Ehrenamtliche Initiativen wie die des Eibacher Freundeskreises, der sich mit großem Einsatz um mehrere Einrichtungen in seinem Heimatort kümmert, sind fantastisch und mit Geld nicht zu bezahlen.“

Bernd Fuchs erläuterte im Zuge seines Vortrags unter anderem, dass sich die Zahl der Straftaten im Lahn-Dill-Kreis „deutlich unter dem Landes- und Bundesdurchschnitt“ bewege. Zwischen 2008 und 2013 sei die Menge der registrierten Vorfälle von 11.373 auf 9.481 zurückgegangen. Von den aufgenommenen Straftaten habe die heimische Polizei immerhin 56,4 Prozent aufklären können.

„Einen leichten Anstieg“ habe es in der jüngsten Vergangenheit jedoch im Bereich der Wohnungseinbrüche gegeben. „Im Schnitt ereignet sich irgendwo im Kreisgebiet jeden Tag ein Einbruch“, zeigte der Kriminalhauptkommissar auf. Fuchs gab dem Publikum zahlreiche Hinweise, wie Haus und Wohnung gegen ungebetene Besucher geschützt und auch nachträglich sicherer gemacht werden können. Würden diese Maßnahmen mit einer energetischen Sanierung des Gebäudes verbunden, bestehe sogar die Möglichkeit, öffentliche Förderprogramme zu nutzen.

Eindringlich warnte der Referent sein Publikum davor, Fremde, ohne nachzufragen, in die Wohnung zu lassen, sich auf Geldwechselgeschäfte auf der Straße einzulassen und die Bankkarte und die dazugehörige PIN gemeinsam im Portemonnaie aufzubewahren.

Darüber hinaus riet Bernd Fuchs inständig davon ab, bei zweifelhaften Anrufen sensible Daten am Telefon preiszugeben. Ständen unangemeldete Handwerker vor der Tür, solle man sich den Ausweis zeigen lassen – oder im Zweifelsfall deren Identität überprüfen, bevor die Fremden Haus oder Wohnung betreten würden.

„Seien Sie misstrauisch“, schrieb der Kriminalhauptkommissar seinem Publikum ins Stammbuch. Zugleich nahm Fuchs den Zuhörern jedoch die Illusion, sich durch Wachsamkeit und Vorsicht vollends in Sicherheit wiegen zu können. Gegen das, was Dunkelmänner und Spitzbuben vorhätten, könne man sich „nie vollends schützen“.

Kontakt und weitere Infos: Kriminalpolizeilicher Berater, Kriminalhauptkommissar Bernd Fuchs, Tel. ( 02771) 907122, E-Mail: bernd.fuchs@polizei.hessen.de // AWO-Mehrgenerationenhaus Herborn, Joachim Spahn, Tel. (02772) 959616. Internet: www.awo-lahn-dill.de.