Die Zahl schwerer Verkehrsunfälle zu reduzieren, die unter dem Einfluss von Alkohol verursacht werden – das ist Inhalt der \“Aktion BOB\“, die das Polizeipräsidium Mittelhessen 2007 in Gießen startete. Heranwachsenden den Hintergrund der Initiative näher zu bringen – das ist das Ziel dreier Workshops, die am Montag (29. Juni) im AWO-Mehrgenerationenhaus in Herborn stattfinden.
Adressaten der \“Aktion BOB\“, die ihren Ursprung Mitte der neunziger Jahre in Belgien hatte und seitdem eine echte \“Erfolgsstory\“ schreibt, sind junge Fahranfänger zwischen 18 und 24 Jahren. Eine Personengruppe, die überproportional häufig an Verkehrsunfällen mit schlimmem Ausgang beteiligt ist. Laut aktueller Statistik wird jeder vierte Unfall, bei dem Menschen zu Schaden kommen, von 18- bis 24-jährigen Verkehrsteilnehmern verursacht. Bei den Karambolagen, die sich unter Alkoholeinfluss ereignen, liegt die Beteiligung dieser Personengruppe sogar bei über 30 Prozent.
Im Rahmen der AWO-Aktionstage \“Echtes Engagement, echte Vielfalt, echt AWO\“ richten der Regionale Verkehrsdienst Lahn-Dill (Polizei), das Johanneum-Gymnasium und der AWO-Kreisverband am Montag (29. Juni 2015) zwischen 8 und 13 Uhr drei Workshops für Jugendliche (15 bis 17 Jahre) aus.
Geplant sind drei jeweils eineinhalbstündige Zusammenkünfte, an denen rund 200 Heranwachsende und potenzielle Fahranfänger teilnehmen werden. Während der 90-minütigen Workshops kommen eine Rauschbrille und Bälle zum Einsatz; geplant sind unter anderem Koordinationsübungen und eine ausführliche Einführung in die \“Aktion BOB\“, die allein im Lahn-Dill-Kreis von über 100 Gaststätten unterstützt wird. Weitere Förderer sind – neben der Polizei – die DEHOGA, das DRK, viele Krankenkassen, Versicherungen, Banken, Brauereien und Pressehäuser.
BOB ist keine Abkürzung, sondern der Name derjenigen Person einer Gruppe, die beim gemeinsamen Besuch einer Disco oder einer Gaststätte nach Absprache keinen Alkohol trinkt und sich und ihre Mitfahrer sicher nach Hause bringt. Der so genannte „BOB“ trägt die Verantwortung fürs Fahren und ist sich dieser Verantwortung auch bewusst. Der Fahrer dokumentiert seine Rolle nach außen, indem er sich mit einem knallgelben BOB-Schlüsselanhänger zu erkennen gibt. In den Gaststätten, Kneipen und Diskotheken, die an der Initiative gegen Alkohol im Straßenverkehr teilnehmen, erhält er dafür ein alkoholfreies Getränk gratis.
Weitere Infos: AWO-Mehrgenerationenhaus, Tel. (02772) 959616.
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