„Bitte machen Sie weiter so mit Ihrem Engagement!“ Das rief Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig den Koordinatoren der rund 450 Mehrgenerationenhäuser (MGH) zu, die jetzt den Weg zum „Tag der Mehrgenerationenhäuser“ in Berlin fanden. „Engagement tut gut“ lautete das Motto der ganztägigen Veranstaltung, die als Vorkongress zum 2015er-Bürgerfest des Bundespräsidenten im Schloss Bellevue stattfand.

„Danke für das, was Sie bewirken“, erklärte Schwesig im Rahmen ihres Grußworts an die Adresse der MGH-Koordinatoren, die fast vollständig den Weg in die Bundeshauptstadt gefunden hatten.

Von den Ausführungen der Familienministerin ging unter anderem die Botschaft aus, dass die Bundesregierung die Arbeit der Mehrgenerationenhäuser dauerhaft gewährleisten will. Auch der Fortbestand der Einrichtung in Herborn, die seit 2006 unter Trägerschaft des AWO-Kreisverbandes Lahn-Dill im Walkmühlenweg besteht, scheint so langfristig gesichert.

In einer Rahmenvereinbarung haben sich das Familienministerium, die Länder und die Kommunalen Spitzenverbände erstmals zu einem gemeinsamen Einsatz für die Verstetigung der Einrichtungen bekannt.

„Wir haben einen weiteren Schritt geschafft, um die MGH-Arbeit langfristig zu sichern“, zeigte Schwesig auf. Mit dem Kabinettsbeschluss zum Bundeshaushalt 2016 und zum Finanzplan 2015 bis 2019 sei eine wegweisende Entscheidung „zur Verlängerung des Aktionsprogramms bis Ende 2016 und zur langfristigen Förderung ab 2017“ gefallen.

Deutlich wurde während des von Dr. Eckart von Hirschhausen moderierten und durch zwei Podiumsdiskussionen geprägten Vorkongresses unter anderem, dass die Arbeit der insgesamt 450 Mehrgenerationenhäuser auf der Mitwirkung vieler ehrenamtlicher Helfer basiert. Bundesweit sind es mehr als 17.000. Der Hinweis der Familienministerin: „Ohne diese Menschen, die sich engagieren, wäre der demographische Wandel nicht zu meistern.“ Nach aktuellen Erhebungen werden sechs von zehn Angeboten der Mehrgenerationenhäuser durch freiwillig Engagierte und deren Mitarbeit ermöglicht.

Die vielfältigen Formen des ehrenamtlichen Engagements standen auch im Zentrum des Bürgerfestes, zu dem Bundespräsident Joachim Gauck und Daniela Schadt am Freitagnachmittag rund 6.000 geladene Gäste im Garten des Schlosses Bellevue willkommen hießen. „Was wäre Deutschland ohne seine Freiwilligen“, sagte Gauck – und sprach diesen Engagierten „ein Dankeschön aus tiefster Überzeugung“ aus.

Nachdem Familienministerin Schwesig bereits während des Vorkongresses die zunehmende Bedeutung der Mehrgenerationenhäuser bei der Integration ausländischer Mitbürger hervorgehoben hatte, brachte auch der Bundespräsident in seinem Grußwort seine Freude darüber zum Ausdruck, dass „unzählige Freiwillige gegenüber denjenigen, die in großer Not und mit großen Hoffnungen aus der Ferne zu uns kommen“ seien, Solidarität beweisen und gezeigt hätten.

Angesichts der aktuellen Geschehnisse bildete die deutschlandweite Hilfe für Flüchtlinge nicht von ungefähr einen der Schwerpunkte des Bürgerfestes.

Die Veranstaltung war für zahlreiche Initiativen, Organisationen und Unternehmen zudem ein willkommener Rahmen, um sich mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit zu präsentieren.

So stellten sich unter anderem Projekte vor, die jungen Flüchtlingen über Bildungsangebote die gesellschaftliche Teilhabe erleichtern, die den Alltag von demenzkranken Menschen verbessern oder junge Menschen an das Ehrenamt heranführen.

Fotos: „BMFSFJ/Photothek\“