„Ältere Menschen leben vergleichsweise sicher.“ Diese beruhigende Botschaft gab Michael Michel, Kriminalpolizeilicher Berater für den Lahn-Dill-Kreis, den Zuhörern mit auf den Weg, die den Weg zur Premiere des „Erzählcafés“ im „Haus Nassau“ gefunden hatten.
„Wir sind überwältigt vom großen Echo“, freute sich Werner Schäfer-Mohr, Vorsitzender des AWO-Ortsvereins Dillenburg, über die große Resonanz, die die Einladung zum Vortrag über „Kriminalitätsformen zum Nachteil von Senioren“ gefunden hatte. Schäfer-Mohr vorausschauend: „Schon früher hat es regelmäßig einen Seniorentreff der Arbeiterwohlfahrt gegeben. An diese Tradition wollen wir jetzt mit dem Erzählcafé anknüpfen.“
Kriminalhauptkommissar Michael Michel (53) verwies in seinem hörenswerten Vortrag unter anderem darauf, dass „ältere Menschen überproportional viel Angst hätten, Opfer von Kriminalität zu werden“. Beim Blick in die Statistik konnte der Experte diese Befürchtungen jedoch zerstreuen. „Ältere sind von den verschiedenen Delikten weniger betroffen als Jüngere.“
Im Rahmen seines etwa einstündigen Referats zeigte Michel auf, dass „Betrugsdelikte absolut im Kommen sind“. Der Fachmann ging aber auch auf „Formen der Kriminalität“ ein, „die von falschen Polizeibeamten und falschen Handwerkern begangen“ werden – und warnte seine Zuhörer vor Taschendiebstählen. „Es ist das A und O, seine Wertgegenstände im Blick zu behalten.“
Bezug nehmend auf den vorwiegend von südosteuropäischen Tätern angewandten „Zetteltrick“ oder „Glas-Wasser-Trick“ ermahnte der Experte, der seit 34 Jahren für die Polizei arbeitet, sein Publikum: „Lassen Sie Fremde, die ein Anliegen haben, nicht in ihre Wohnung!“
Ausführlich widmete sich der Kriminalpolizeiliche Berater auch „dem Phänomen der Kaffeefahrten“, bei dem man „irgendwo hingekarrt“ werde, um dann „mit rabiaten Methoden“ zum Kauf zweifelhafter und völlig überteuerter Artikel überredet zu werden. Seniorinnen und Senioren sollten sich zugleich vor zweifelhaften Gewinnversprechen und „vor dem Abschluss von Haustürgeschäften in Acht nehmen“. „Diese Verträge“, so der Experte, seien aber immerhin „in der Regel binnen vier Wochen rückgängig zu machen“.
Mehr Infos: Werner Schäfer-Mohr, Tel. (02771) 34620. E-Mail: schaefer-mohr@t-online.de.
Neueste Kommentare