Die Sozialdemokratin war – wie die übrigen Genossen und Genossinnen auch – von den Schilderungen der beiden AWO-Verantwortlichen äußerst angetan. „Es ist beeindruckend, was hier innerhalb der letzten zwei Jahre entstanden ist“, kommentierte Angelika Mohr die „Leistungsbilanz“, die Nils Neidhart (Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt Lahn-Dill) und MGH-Koordinator Joachim Spahn dem SPD-Ortsverein Dillenburg bei einem Besuch im Mehrgenerationenhaus (MGH) vorlegten.

Seit März 2014 hat die Einrichtung im Herborner Walkmühlenweg einen deutlichen Aufschwung genommen. Über 2400 registrierte Besucher und Teilnehmer bei den rund 250 Aktionen und Veranstaltungen allein im vergangenen Jahr sprechen für sich.

Nils Neidhart gewährte den Dillenburger Genossen zunächst einen Einblick in die Geschichte des Mehrgenerationenhauses, das 2008 als eine von rund 450 Einrichtungen dieser Art in Deutschland im Rahmen einer Projektförderung an den Start ging. Zurzeit wird das MGH hauptsächlich aus Mitteln der Bundesregierung und des Lahn-Dill-Kreises finanziert. Ab 2017 strebt das Familienministerium eine Verstetigung der Mehrgenerationenhäuser an.

Koordinator Joachim Spahn erläuterte, dass er seine Tätigkeit vor knapp zwei Jahren mit dem Ziel aufgenommen habe, das Mehrgenerationenhaus bei möglichst vielen Einheimischen bekannt zu machen und Menschen unterschiedlichen Alters im Herborner Walkmühlenweg zusammenzuführen. Mit einer Vielzahl niedrigschwelliger Angebote sei das seit 2014 prima gelungen.

Mehrgenerationenhäuser stehen allen Menschen vor Ort – unabhängig von Alter oder Herkunft – offen. Jeder ist willkommen. Der „Offene Treff\“ ist Mittelpunkt jedes Hauses. Dort begegnen sich Menschen, kommen miteinander ins Gespräch und knüpfen erste Kontakte.

Als herausragende Projekte in Herborn hätten sich, so Spahn, in den vergangenen zwei Jahren das aus Mitteln des Landes Hessen unterstützte „Lebenslust“-Erzähl- und Spielcafé, „Tanzen im Sitzen“, die AG „Internet für Senioren“ und verschiedene Vortragsreihen erwiesen.

Seit September 2015 engagiere sich das Mehrgenerationenhaus gemeinsam mit der AWO-Migrationsberatung verstärkt im Bereich der „Flüchtlingshilfe“ und habe auch in Kooperation mit dem Netzwerk „Herborn hilft!“ ein „Willkommenscafé“, Sprachkurse, die Projekte „Offenes Singen“ sowie „Fußball mit Flüchtlingen“ und „Kochen mit Flüchtlingen“ initiiert.

Gerade durch die Aktivitäten zugunsten der Menschen aus den Krisengebieten der Erde sei es gelungen, zum Abbau von Vorurteilen und Berührungsängsten beizutragen und zusätzliche ehrenamtliche Helferinnen und Helfer für die Arbeit im MGH Herborn zu gewinnen.

Im „Offenen Treff“ des Mehrgenerationenhauses diskutierten die Sozialdemokraten Werner Schäfer-Mohr, Wilhelm Werner, Mechthild Schäfer, Elke Weppler, Lothar Schäfer und Angelika Mohr etwa zwei Stunden lang mit den beiden AWO-Verantwortlichen und nahmen nach einem intensiven Gedankenaustausch vor allem eine Erkenntnis mit in die Oranienstadt: „Das Mehrgenerationenhaus könnte – egal in welcher Form – auch ein Modell für Dillenburg sein!“