Durch einfaches Handeln praktisch helfen! Unter dieses Motto hat Regine Heinz ihr Engagement im Rahmen des Familienpaten-Projekts der Arbeiterwohlfahrt Lahn-Dill gestellt. Mehr als ein halbes Jahr hat sie die Solmser Familie Schäffer ehrenamtlich bei der Bewältigung des Alltags unterstützt. Die Familienpatin zurückblickend: „Es war eine bereichernde und sehr schöne Erfahrung.“
Im Sommer 2014 hatte der AWO-Kreisverband die Initiative in der Region Braunfels gestartet, die vom Hessischen Sozialministerium und vom Lahn-Dill-Kreis finanziert und von der Stadt unterstützt wird. Seitdem hat Diplom-Sozialpädagogin Sabrina Schäfer, die das Projekt für die Arbeiterwohlfahrt koordiniert, eine Vielzahl von Patinnen und Familien zusammengeführt.
Familienpatenschaften sind niedrigschwellige Unterstützungsangebote für Familien und Erziehungsberechtigte mit Kindern in den ersten Lebensjahren, jedoch kein Ersatz für „Ambulante Hilfen“. Zielgruppe des Projekts sind insbesondere junge Familien in schwierigen Alltagssituationen mit fehlender familiärer oder sozialer Anbindung.
Regine Heinz aus Selters war durch einen Zeitungsbericht auf das Projekt aufmerksam geworden. „Das würde ich gerne machen“, entschied sich die engagierte Frau kurzentschlossen. Da die eigenen Kinder soweit das eigene Haus verlassen haben, wollte die Familienpatin ihre Zeit sinnvoll einsetzen und anderen helfen.
Gesagt, getan: Sabrina Schäfer brachte die Patin und die Familie Schäffer zusammen, in der die Drillinge Oscar Bo, Jonte Karl und Lille Tilda ihre „Ersatzoma“ schnell akzeptierten. „Theoretisch hatte ich es mir mit Drillingen ja schon anstrengend vorgestellt. Praktisch war es aber noch mal ganz anders“, sagt die Familienpatin heute rückblickend.
Spielen, füttern, wickeln, anziehen und im Drillingswagen spazieren fahren – ein- bis zweimal pro Woche griff Regine Heinz Lara Jacobs-Schäffer bei der Bewältigung des Alltags unter die Arme. Die dreifache Mutter resümierend: „Ich freute mich schon immer auf die Tage, an denen die Familienpatin kam. Sie war eine Riesenentlastung.“
Da der Vater der zehn Monate alten Drillinge berufsbedingt nicht am Tagesablauf der Familie teilnehmen kann und die Großeltern in Norddeutschland bzw. Rheinhessen wohnen, war es für Oscar Bo, Jonte Karl und Lille Tilda schön, neben der Mutter jemanden zu haben, der sich ihnen intensiv mit vollem Einsatz widmet – und es der Mama ermöglicht, einmal auszuspannen. „Es war toll, mal in Ruhe einkaufen zu gehen, ohne noch drei Babys gleichzeitig im Auge haben zu müssen“, so Lara Jacobs-Schäffer.
Die Patenschaft läuft nun durch einen Ortswechsel der Familie aus – und mag als beispielhaft für die 2014 gestartete Initiative der Arbeiterwohlfahrt Lahn-Dill für die Region Braunfels gelten. Diplom-Sozialpädagogin Sabrina Schäfer: „Das kann anderen Familien Mut machen, sich bei Bedarf über das Projekt zu informieren und nach einer geeigneten Familienpatin zu fragen.“ Und Regine Heinz ergänzt: „Ich kann Menschen, die Interesse an einer ehrenamtlichen Tätigkeit und Spaß an der Betreuung von Kleinkindern haben, nur empfehlen, sich im Koordinationsbüro zu melden.“
Bei den Familienpatenschaften handelt es sich um ein Projekt im Bereich „Frühe Hilfen“. Die Unterstützung kann von Familien mit mindestens einem Kind unter drei Jahren kostenlos in Anspruch genommen werden.
Weitere Infos und Kontakt: Projekt-Koordinatorin Sabrina Schäfer, E-Mail s.schaefer@awo-lahn-dill.de. Mehr im Internet: www.awo-lahn-dill.de.
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