Im Dezember 2014 war die einstige Pflegestation der Westerwald-Gemeinde vom AWO-Kreisverband übernommen worden. Eineinhalb Jahre später sind alle Beteiligten froh, diese Entscheidung getroffen zu haben. „Wir haben alles richtig gemacht“, stellten Driedorfs Bürgermeister Dirk Hardt und Nils Neidhart, Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt Lahn-Dill, jetzt übereinstimmend fest.

Die Leistungsbilanz und die Entwicklung, die der Standort in den ehemaligen Räumen der Firma „Keller Torsysteme GmbH“ in den vergangenen 18 Monaten genommen habe, könnten sich gleichermaßen sehen lassen. Die Überzeugung Hardts: „Der Beschluss der Gemeindevertretung, die Station an einen solch guten und starken Partner wie die AWO zu übergeben, war richtig.“

Die einstige Driedorfer Gemeindepflegestation habe im Herbst 2014 erkennen müssen, dass die ständig steigenden Anforderungen, die wachsende Palette an zu erbringenden Dienst- und Pflegeleistungen und vor allem die Dokumentation des Erbrachten „von einem solch kleinen Team nicht mehr gestemmt werden“ konnten. „Das Personal war damals total überlastet“, räumte Hardt rückblickend ein.

Seit der Übernahme durch den „Ambulanten Pflegedienst“ der Arbeiterwohlfahrt Lahn-Dill freilich hat der Standort Driedorf in allen Bereichen einen deutlichen Aufwärtstrend zu verzeichnen. So ist die Zahl der Kunden zwischen Dezember 2014 und heute von 40 auf 75 gewachsen.

Vor wenigen Tagen erst belohnte der „Medizinische Dienst der Krankenversicherungen“ (MDK) die Bemühungen von AWO-Pflegedienstleiterin Eva Halfmann-Gräb und ihrem Team, die breite Palette an Pflege- und Dienstleistungen für die Kunden möglichst optimal zu erbringen, mit der Note 1,0.

Die Menge der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich um Grundpflege, Hilfe im Haushalt, die Betreuung demenziell Erkrankter oder um medizinische Tätigkeiten zugunsten der Menschen aus Driedorf und Umgebung kümmern, ist von sechs auf zehn gestiegen.

Zudem hat die AWO am Standort „Westerwaldstraße 35“ mittlerweile einen Fuhrpark von fünf Autos am Start. Der Hinweis von Geschäftsführer Nils Neidhart: „Wir haben die Fahrzeugflotte spürbar erneuert.“

Ulrike Kessler, die gemeinsam mit Stefanie Schwarz als „Standortleiterin“ fungiert, berichtete, dass die Übernahme der Pflegestation „von den Kunden gut akzeptiert worden“ sei. Wichtig sei gewesen, dass das Stammpersonal, das sich schon lange um die Menschen aus Driedorf und Umgebung kümmere, nach der Übernahme habe bleiben können.

Und auch bei Dirk Hardt sind schließlich bisher „nur positive Rückmeldungen“ auf den vor eineinhalb Jahren vollzogenen Schritt eingegangen. Gerade auch deshalb sei man froh, dass „diese tolle Pflegestation hier in Driedorf auf Dauer weiter existieren wird“.