Eine gute Gelegenheit, sich der eigenen Motive, Aufgaben und Grenzen bewusst zu werden, bot eine Fortbildung, die der AWO-Kreisverband Lahn-Dill jetzt den freiwillig Engagierten der Bereiche „Migrationsberatung“ und „Mehrgenerationenhaus“ erstmals anbot.
17 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen an der vierstündigen Qualifizierungsmaßnahme unter Leitung von Karin Buchner (Freiwilligenzentrum Mittelhessen) teil. In die Schar der Beteiligten reihte sich auch Alexander Ludwig, Koordinator der Freiwilligenarbeit in der Flüchtlingsbetreuung beim AWO-Bezirk Hessen-Süd, ein.
Die Zusammenkunft im großen Saal der Familienbildungsstätte war für die Beteiligten eine willkommene Möglichkeit, Fragen der Motivation und Frustration im Ehrenamt zu erörtern, Aspekte von „Nähe und Distanz“ zu besprechen und über die Schwierigkeiten zu diskutieren, die die ehrenamtliche Tätigkeit zum Beispiel mit geflüchteten Menschen mit sich bringt.
Das Gros der Ehrenamtlichen hat Patenschaften für Menschen übernommen, die aus den Krisenländern der Erde zu uns gekommen sind, und versucht, den Geflüchteten Hilfestellungen bei der Integration und beim Erwerb der deutschen Sprache zu geben.
Zur Sprache kamen im Zuge des Gedankenaustauschs die bisweilen unterschiedlichen Verständnisse von Verbindlichkeit, das Ausbleiben konkret greifbarer Erfolge und frustrierende Erlebnisse – beispielsweise im Umgang mit Behörden.
Marina Schapiro (AWO-Migrationsberatung) und Joachim Spahn (Mehrgenerationenhaus der Arbeiterwohlfahrt Lahn-Dill) erfuhren jedoch auch, wie Ehrenamtliche die Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamt einschätzen – und welche Maßnahmen notwendig sind, um die Widerstandsfähigkeit Ehrenamtlicher bei Krisen und Misserfolgen zu stärken. „Wir haben einige Anregungen erhalten, was wir besser oder anders machen könnten“, so das Fazit der beiden Verantwortlichen.
Ihr Dank ging am Ende der Fortbildung vor allem an Karin Buchner, die die Zusammenkunft mit viel Einfühlungsvermögen und Sachverstand leitete – und unter anderem zahlreiche Ratschläge und Tipps für die praktische Arbeit vor Ort an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer weiter gab.
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