Der Hauptamtliche Beigeordnete brachte es auf den Punkt: „70 Jahre sind 70 Gründe zu feiern“, rief Kreis-Sozial-Dezernent Stephan Aurand (SPD) jetzt den Festgästen zu, die anlässlich des 70-jährigen Bestehens des AWO-Ortsvereins Dillenburg den Weg ins Eibacher Dorfgemeinschaftshaus gefunden hatten.

Die Auszeichnung treuer Mitglieder der Arbeiterwohlfahrt, eine von Uschi Kiesewetter moderierte historische Modenschau und ein Rückblick des Ortsvereinsvorsitzenden Werner Schäfer-Mohr auf die Arbeit der AWO in den Gründerjahren standen im Mittelpunkt der Zusammenkunft. Inhaltlich wertvoll waren auch die Grußworte, die Dillenburgs Bürgermeister Michael Lotz und Dietmar Glaßer, Vorsitzender der Arbeiterwohlfahrt Lahn-Dill, an ihre Zuhörer richteten.

„Ein Ortsverein wie der in Dillenburg lebt von der ehrenamtlichen Mitarbeit vieler“, zeigte Glaßer auf. Der AWO-Kreisvorsitzende hob insbesondere die Bedeutung des freiwilligen Engagements für die Allgemeinheit hervor: „Das Ehrenamt ist der Kitt, der die Gesellschaft zusammenhält.“

Werner Schäfer-Mohr erinnerte an die Anfänge der AWO 1946. Nach Kriegsende sei es vordergründig darum gegangen, Not leidenden Familien hilfreich zur Seite zu stehen. Auf dem Programm hätten damals vor allem Kindererholungsaufenthalte, Ausflugsfahrten und Sammlungen für das Müttergenesungswerk gestanden.

Der Vorsitzende des 112 Mitglieder zählenden Ortsvereins rief dem Publikum jedoch auch noch einmal in Erinnerung, dass die Arbeiterwohlfahrt nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten „1933 sofort verboten worden“ sei. 1946 habe die AWO daher „quasi bei der Stunde null neu anfangen“ müssen. Schäfer-Mohr mahnend: „Es gab eine Phase, in der die AWO stark gelitten hat.“

Im 70. Jahr ihres Bestehens habe sich die Arbeiterwohlfahrt in Dillenburg vor allem die Unterstützung sozialer Einrichtungen und die Durchführung des neu ins Leben gerufenen „Erzählcafés“ auf die Fahnen geschrieben. „Das ist unser jüngstes Kind“, sagte Werner Schäfer-Mohr. Zur Freude der Organisatoren sei auch eine „entsprechende Nachfrage“ nach den Zusammenkünften im „Haus Nassau“ da.

Unterstützt von seinem Vorstandskollegen Wilhelm Werner konnte der Vorsitzende des Ortsvereins schließlich 21 Mitglieder, zum Teil in Abwesenheit, für langjährige Mitgliedschaft in der Arbeiterwohlfahrt ehren. Seit zehn Jahren „dabei“ sind Eva Eichmann, Gerhard Eichmann, Marita Benner, Ernst Blaas, Margit Schwarz und Anita Weiershausen. 15 Jahre AWO-Mitglied sind Christel Georg, Alexander Schiller und Wilhelm Werner.
Zwei Jahrzehnte der Arbeiterwohlfahrt treu verbunden sind Trude Arhelger, Helene Arnold, Jutta Bernhardt-Schäfer, Erwin Hebstreit, Brigitte Kauferstein, Thea Busch und Peter Holtmann. Für 25-jährige Mitgliedschaft konnte Käthe Nickel, für 30-jährige Verbundenheit Alfred Wallenfels ausgezeichnet werden. Ernst Lotz und Werner Schäfer-Mohr halten der Arbeiterwohlfahrt seit 35 Jahren die Treue. Die Isabellenhütte schließlich ist seit der ersten Stunde, also von 1946 an, in der Mitgliederkartei verzeichnet.