„Es macht mir viel Spaß, mein Wissen weiter zu geben.“ Das sagt Sonja Fuchs. Die Herbornerin leitet seit mehr als zwei Jahrzehnten Näh-Kurse in der Familienbildungsstätte (FBS) der Arbeiterwohlfahrt Lahn-Dill in Herborn. Anlass genug, für FBS-Mitarbeiterin Christina Kahn, der treuen Kursleiterin und ihren Schützlingen ein „kleines Dankeschön“ zukommen zu lassen.
„Ich gehe konkret auf die Wünsche der Teilnehmerinnen ein“, beschreibt Fuchs das „Erfolgsrezept“ ihrer Kurse. Unter Anleitung der gelernten Schneiderin und Technikerin, die lange Zeit auch als Ausbilderin tätig war, entstehen im Seminarraum des Familienzentrums Taschen, Gardinen, Tischdecken und Kleidungsstücke aller Art. „Die Frauen können alles machen, was sie wollen – und ich helfe ihnen dabei, dass es fertig wird und schön aussieht“, so die Herbornerin, die hauptberuflich an der Westerwaldschule in Driedorf unter anderem kreatives Gestalten und Kunst unterrichtet.
Die Zusammenkünfte in der Familienbildungsstätte sind für die Beteiligten jedoch auch ein gern genutztes Forum für den Gedankenaustausch und das Knüpfen von Kontakten mit Gleichgesinnten. „Gerade deshalb kommen viele schon seit Jahren zu uns“, erläutert Sonja Fuchs. Oder anders ausgedrückt: „In diesen Kursen geht es nicht nur um Schnittmuster – auch das ist mir wichtig.“
Um den Wünschen aller Teilnehmerinnen gerecht zu werden und sich um die Bedürfnisse ihrer „Schützlinge“ hinreichend kümmern zu können, arbeitet die Kursleiterin „nie mit mehr als sechs Frauen gleichzeitig“. Viele hätten bei den Kursen im Familienzentrum in Herborn „die Angst vor der Nähmaschine verloren“, freut sich Fuchs.
Keine Rolle spielt es in den Kursen der Herbornerin, ob es sich bei den Beteiligten um Anfänger oder Fortgeschrittene handelt. Start der Zusammenkünfte, in deren Rahmen Sonja Fuchs Anregungen für Bekleidungsfragen, fachliche Hilfen beim Zuschneiden und Tipps bei Änderungswünschen gibt, ist jeweils im Frühjahr und im Herbst.
Immer beliebter bei der AWO-Familienbildungsstätte sind auch die „Teenie-Nähkurse“, bei denen Heranwachsenden die Liebe zur Schneiderei und zum Umgang mit Stoffen vermittelt wird. „Diese Zusammenkünfte sind ein toller Weg, um Jüngere fürs Nähen zu begeistern“, erklärt die Kursleiterin. Am Ende des kreativen Prozesses können die teilnehmenden Jugendlichen gut aussehende und schicke Taschen, Rucksäcke, Mäppchen, Schlauchschals und andere Accessoires mit nach Hause nehmen.
Mit einem gewissen Wohlwollen hat Sonja Fuchs schließlich auch zur Kenntnis genommen, dass sich der lange Zeit „aussterbende Beruf des Schneiders und der Schneiderin“ endlich wieder wachsender Beliebtheit erfreut. Die Erkenntnis der Kursleiterin: „Nähen ist wieder im Kommen.“ Ein Trend, zu dem sie selbst ein großes Scherflein beigetragen hat.
Weitere Infos: Christina Kahn, AWO-Familienbildungsstätte, Tel. (02772) 959615, E-Mail c.kahn@awo-lahn-dill.de.
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