„Was ist ein Kindergarten?“ Eine umfassende Antwort auf diese Frage erhielten Menschen, die neu nach Dillenburg gekommen sind, sowie Familien mit Migrations- und Fluchthintergrund jetzt in der AWO-Kita am „Zwingel“.
Gülhan Sen, stellvertretende Leiterin der Kindertagesstätte, und Regina Beecht, Sprachexpertin der Einrichtung, konnten mehr als 30 Interessierte zu der Info-Veranstaltung willkommen heißen. Neben der Kita der Arbeiterwohlfahrt Lahn-Dill selbst trugen auch die Erziehungs- und Familienberatung des Kreises sowie der Fachdienst „Zuwanderung und Integration“ zum Gelingen bei.
Die Kita beherbergt aktuell fünf Gruppen mit Mädchen und Jungen zwischen ein und sechs Jahren. Auf die Kinder, die 27 verschiedene Sprachen sprechen, entfallen 23 Nationalitäten.
Sen verdeutlichte den Bildungsauftrag der Kindertagesstätte. Mädchen und Jungen, so die stellvertretende Leiterin, hätten „grundlegende Kompetenzen“ und „ein „reichhaltiges Lern- und Entwicklungspotenzial“. „Hier in der Kita geht es nicht nur um die Betreuung der uns anvertrauten Kinder“, sagte die stellvertretende Leiterin. „Die Kindertagesstätte ist auch eine Bildungseinrichtung.“
In der Einrichtung der AWO kann Vielfalt, wie sie sein soll, voll ausgelebt werden. Für die Mädchen und Jungen, aber auch für das Team der Kita eröffnen sich so jede Menge Chancen.
Bei der täglichen Arbeit mit den Mädchen und Jungen legen die Erzieherinnen Wert auf „ein ganzheitliches Lernen mit allen Sinnen“. Von großer Bedeutung sind zudem die soziale Interaktion, die sprachliche Bildung, die Förderung von Phantasie, Kreativität und Motorik sowie die Vermittlung einer Frustrationstoleranz an die Kita-Kids.
„Einen aktiven Beitrag zur Entwicklung des Kindes“ leisten zudem die „Zwingelzwerge“. In der Krippe der AWO Lahn-Dill in der Hintergasse werden Mädchen und Jungen bis drei Jahren betreut und nach Kräften gefördert.
Neben der Bedeutung des Kindergartens als Bildungseinrichtung beschrieb Gülhan Sen ihrem Publikum in kurzen Worten auch den Aufbau des Bildungssystems in Deutschland.
Um die Beantwortung von „Fragen zur Entwicklung des Kindes“ kümmert sich die Erziehungs- und Familienberatungsstelle des Lahn-Dill-Kreises. Diplom-Psychologin Dorothe Schorn und ihre Kollegin Ulla Landsheer stellten den mehr als 30 Zuhörerinnen und Zuhörern die Arbeit der Beratungsstelle vor, deren Inanspruchnahme für Mütter und Väter, die Unterstützung bei der Erziehung ihres Nachwuchses brauchen, kostenfrei ist.
Großen Wert – so der Hinweis der beiden Expertinnen – legt die Einrichtung darauf, dass die Beratung „vertraulich“ erfolge. Die Fachleute könnten Eltern immer dann weiter helfen, wenn es „zu Schwierigkeiten bei der Entwicklung der Kinder“ komme. Dorothe Schorn zu den anwesenden Müttern und Vätern: „Egal, welche Anliegen Sie in diesem Zusammenhang haben – Sie sind bei uns immer herzlich willkommen.“
Nach der prima Resonanz, die die Auftaktveranstaltung am Mittwochnachmittag in der Dillenburger AWO-Kita fand, wollen Gülhan Sen, Regina Beecht und ihr Team im Herbst dieses Jahres zu einem weiteren „Info-Treff“ einladen. Die stellvertretende Leiterin nach dem gelungenen Auftakt zufrieden: „Die Veranstaltung war echt super.“
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