„Der beste Abfall ist der, der gar nicht entsteht!“ Diese Botschaft gab Stefan Röger, zuständiger Mitarbeiter der „Abfallwirtschaft Lahn-Dill“ (AWLD) für Öffentlichkeitsarbeit, den mehr als 20 Zuhörern mit auf den Weg, die am Dienstagnachmittag den Weg ins AWO-Mehrgenerationenhaus in Herborn gefunden hatten.
Der AWLD-Experte referierte im Rahmen des „Lebenslust“-Erzählcafés etwa eine Stunde lang über das Thema „Abfalltrennung und Abfallvermeidung“ – und stellte seinem Publikum den seit 1997 bestehenden Eigenbetrieb des Lahn-Dill-Kreis als „kompetenten Ansprechpartner für alle Fragen rund um das Thema Abfallentsorgung“ vor.
Röger erläuterte, dass die etwa 250.000 Bürgerinnen und Bürger im Kreisgebiet alljährlich für rund 115.000 Tonnen sogenannter „Siedlungsabfälle“ sorgen. Bei diesem Müll handele es sich um Abfall, der nicht von gewerblichen Unternehmen produziert werde. Auf jeden Einwohner entfalle so im Schnitt eine Menge von 205 Kilogramm Restabfall im Jahr.
Beim Blick in die Statistik stellte der AWLD-Referent unter anderem fest, dass der Umfang des von jedem Kreis-Bürger alljährlich produzierten Restabfalls seit 2013 deutlich zurückgegangen sei. Das sei, so Röger, auf die Einführung des „mengenbezogenen Gebührensystems“ zurückzuführen. „Seit der Einführung der gechipten Tonnen ist die Menge des Restabfalls um mehr als 20 Prozent gesunken.“ Vor diesem Hintergrund sei der Eigenbetrieb des Kreises zu der Erkenntnis gelangt, dass sich „dieser Anreiz zu sparen deutlich bemerkbar“ und auch bewährt habe.
Mit großem Interesse zur Kenntnis genommen wurden die Ausführungen des Experten zu den Möglichkeiten der Wiederverwertung von Abfällen und zur Müllvermeidung. „Rund 90 Prozent der entstehenden Abfälle werden nicht deponiert, sondern gehen in die Wiederverwertung“, zeigte der Fachmann auf.
Vor dem Hintergrund, dass die Rohstoffe, die die Erde bereitstelle, endlich seien, wies Stefan Röger auf zahlreiche Möglichkeiten der Ressourcen-Schonung hin. So appellierte er an sein Publikum, Mehrfachverpackungen zu vermeiden, für den „Coffee-To-Go“ einen eigenen Becher statt einen Plastikbehälter zu verwenden oder auch Pfandflaschen statt Einwegbehältnisse zu nutzen.
Schließlich appellierte der Experte an seinen aus Seniorinnen und Senioren, aber auch aus Menschen mit Migrations- und Fluchthintergrund bestehenden Zuhörerkreis im Mehrgenerationenhaus der Arbeiterwohlfahrt Lahn-Dill, den entstandenen Müll sauber zu trennen. Eine gute Getrenntsammlung vorausgesetzt, müsse dann wirklich nur noch der Müll in der Restabfalltonne landen, der sonst gar nicht mehr wiederverwertet werden könne.