„Lasst während der Fahrt das Handy aus der Hand!“ Diesen eindringlichen Ratschlag gab Andreas Düding, Leiter des Regionalen Verkehrsdienstes der Polizei, den rund 180 jungen Erwachsenen mit auf den Weg, die jetzt den Weg ins AWO-Mehrgenerationenhaus Herborn gefunden hatten. Den 16- bis 18-jährigen Schülerinnen und Schülern des Johanneum-Gymnasiums stellte der Experte in drei Workshops die Inhalte der „Aktion BOB – kein Alkohol am Steuer“ vor, die seit 2007 im heimischen Raum eine Erfolgsstory schreibt.
Düding erläuterte, dass die Initiative vor elf Jahren in vier mittelhessischen Landkreisen ins Leben gerufen worden sei, um die hohe Zahl schwerer Verkehrsunfälle zu senken, an denen damals 18- bis 24-jährige Fahranfänger beteiligt waren. „Wir haben seitdem einen Riesenerfolg mit dieser Aktion gehabt. Die Menge der Unfälle mit dieser Personengruppe sind um 70 Prozent zurückgegangen“, resümierte Düding erfreut.
Der „Chef“ des Regionalen Verkehrsdienstes zeigte auf, dass „die Aktion BOB vor allem von der Gruppendynamik und der Emotionalität lebt“. Sein Appell: „Der, der eine Gruppe Gleichaltriger zu einer Feier oder in die Disco fährt, muss nüchtern bleiben.“ Und, so Düding weiter: „Für die Freunde, die mit im Auto sitzen, hat man eine besondere Verantwortung.“
Im Zuge der jeweils eineinhalbstündigen Workshops, die die Polizei, das Mehrgenerationenhaus der Arbeiterwohlfahrt Lahn-Dill und das Johanneum-Gymnasium um die verantwortliche Pädagogin Urte Jensen in diesem Jahr bereits zum fünften Mal gemeinsam durchführten, machte der Fachmann vor allem auf die drastischen Konsequenzen aufmerksam, die folgen könnten, wenn man als Fahrer oder Fahrerin Alkohol oder Drogen konsumiert habe.
Bis zur Vollendung des 21. Lebensjahrs gelte für junge Erwachsene „immer die 0,0-Promille-Grenze“, mahnte Düding. Während die Polizei bei der Überwachung des Verkehrsgeschehens in den Landkreisen Lahn-Dill, Gießen, Marburg-Biedenkopf und Wetterau festgestellt habe, dass „Alkohol am Steuer“ immer seltener werde, gelte das für den Drogen-Konsum leider nicht. „Es wird gekifft auf Teufel komm raus“, so die Erfahrungen des Ordnungshüters. Fahrzeuglenker, die Drogen genommen hätten und von der Polizei ertappt würden, hätten „ein Riesen-Problem“. Düding: „In diesem Fall ist der Führerschein erst einmal für immer weg!“
Vor dem Hintergrund, dass immer mehr junge Leute erwischt würden, die „während der Fahrt telefonieren“ und so vom Geschehen im Straßenverkehr abgelenkt würden, thematisiere der Regionale Verkehrsdienst diesen unerfreulichen Trend nunmehr „regelmäßig in den BOB-Workshops“. Die Erkenntnis des Experten: „Handy am Steuer – das ist ein großes Thema geworden“. Wer mit dem Mobiltelefon in der Hand während der Fahrt erwischt werde, müsse mit einer Strafe von einem Punkt und 100 Euro rechnen. Fahranfänger müssten zudem zu einer Nachschulung, die noch einmal mehrere hundert Euro koste.
Kontakt: AWO-Mehrgenerationenhaus, Joachim Spahn, Tel. (02772) 959616. Infos im Internet: www.aktion-bob.de.(spa)
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