Eine Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung (ADHS) beginnt im Kindes- und Jugendalter. Bei vielen gehen die Symptome mit zunehmendem Alter zurück, bei manchen bleiben sie allerdings bis ins Erwachsenenalter bestehen. An diese Menschen richtet sich die Selbsthilfegruppe „ADHS bei Erwachsenen“, die sich ab 13. September (Donnerstag) im AWO-Mehrgenerationenhaus Herborn trifft.
Fachleute haben sich auf bestimmte Kriterien geeinigt, die für eine ADHS-Diagnose erfüllt sein müssen. Die Experten beschreiben verschiedene Ausprägungen von Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität.
Schätzungsweise 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen mit ADHS erfüllen diese Kriterien auch noch, wenn sie erwachsen sind. Allerdings äußert sich die Störung bei Erwachsenen häufig anders. Die Hyperaktivität geht oft zurück und die Unaufmerksamkeit steht im Vordergrund.
Für Erwachsene mit ADHS kann es schwierig sein, Unterstützung zu finden. Da die Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung (ADHS) bisher meist als Problem des Kindesalters betrachtet wurde, sind die Angebote zur Beratung und Behandlung von betroffenen Erwachsenen noch nicht so verbreitet wie für Kinder und Jugendliche.
Erwachsene, denen ADHS zu schaffen macht, haben häufig Schwierigkeiten, ihren Alltag oder ihre Arbeit zu organisieren. Ferner bestehen Probleme, sich über längere Zeit auf Aufgaben zu konzentrieren, Termine einzuhalten oder Rechnungen zu bezahlen.
Manche bekommen schnell Ärger, beenden voreilig Beziehungen, kündigen, bevor sie eine neue Stelle haben, oder fallen im Straßenverkehr durch rücksichtsloses Fahren auf. Allgemein haben Erwachsene mit ADHS Schwierigkeiten, sich Ziele zu setzen und diese zu erreichen.
Für Erwachsene mit ADHS sind in der Regel Fachärztinnen und Fachärzte für Psychiatrie oder psychosomatische Medizin, Nervenärzte sowie ärztliche oder psychologische Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten zuständig.
Unterstützung kann man jedoch auch in Selbsthilfegruppen finden – ein Zusammenschluss dieser Art, der unter anderem den Gedankenaustausch mit anderen Betroffenen ermöglicht, trifft sich ab September an jedem zweiten und vierten Donnerstag im Monat zwischen 19 und 20.30 Uhr in der Bibliothek des AWO-Mehrgenerationenhauses in Herborn (Walkmühlenweg 5). Das erste Treffen findet am 13. September statt.
Kontakt: Joachim Spahn, Koordinator im AWO-Mehrgenerationenhaus Herborn, Tel. (02772) 959616, E-Mail mgh@awo-lahn-dill.de.
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