Dem Geschäftsführer war die Erleichterung anzumerken: „Wir sind sehr froh, dass das Projekt nun gestartet ist“, unterstrich Nils Neidhart (Arbeiterwohlfahrt Lahn-Dill) anlässlich des „Ersten Spatenstichs“ für den Neubau des AWO-Altenwohn- und Pflegeheims in der Herborner Au.
„Für uns ist das ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk“, zeigte Neidhart anlässlich der Zusammenkunft auf dem Gelände der Vitos-Klinik auf, auf dem die über 84 Pflegeplätze verfügende Einrichtung bis zum Frühjahr 2020 entstehen soll.
Im Beisein der Verantwortlichen der Firma „GHI Handel und Immobilien“ mit Sitz in Linden, der Vitos-Klinik, von Landrat Wolfgang Schuster, von Herborns Bürgermeister Hans Benner und dem AWO-Kreisverbandsvorsitzenden Dietmar Glaßer kündigte Neidhart an, dass es sich bei dem 8,5 Millionen-Euro-Projekt „um ein Pflegeheim der vierten Generation“ handeln werde. Der Geschäftsführer vorausschauend: „In unserem neuen Altenwohn- und Pflegeheim soll nicht die Pflege, sondern das Leben im Vordergrund stehen.“
Für die Realisierung des Vorhabens hat sich die Arbeiterwohlfahrt mit „GHI Handel und Immobilien“, einem in Linden ansässigen Zusammenschluss von fünf eigenständigen Gesellschaften aus der Bau- und Planungsbranche, zusammengetan. GHI baut das Heim in der Au, das die AWO Lahn-Dill dann mietet und betreibt. Das alte Gebäude im Walkmühlenweg, das der Herborner Bau- und Siedlungsgenossenschaft gehört, wird auf keinen Fall abgerissen und in Absprache mit der GBS einer neuen Nutzung zugeführt.
„Wir sind sehr froh, dass wir heute hier stehen“, unterstrich Projektleiter Jörg Fischer anlässlich des „Ersten Spatenstichs“, zu dem auch der Einrichtungsbeirat des seit 1984 im Herborner Walkmühlenweg ansässigen AWO-Altenwohn- und Pflegeheims gekommen war. Fischer erläuterte, dass der Startschuss „unbedingt noch vor Weihnachten“ fallen sollte. Der Ausblick des Projektleiters: „Nachdem es mit der Baugenehmigung etwas länger gedauert hat, hoffen wir, in 15 bis 16 Monaten mit dem Neubau-Projekt fertig zu sein.“
Die Errichtung des neuen AWO-Pflegeheims war notwendig geworden, weil das seit 34 Jahren bestehende Gebäude im Walkmühlenweg mit seinen 41 Plätzen nicht mehr aktuellen Standards entspricht. „Unser altes Marie-Juchacz-Haus ist in die Jahre gekommen“, zeigte Nils Neidhart auf. Seit mehr als fünf Jahren mache sich die Arbeiterwohlfahrt nunmehr Gedanken über einen Neubau, der auf drei Etagen 84 Pflegeplätze bieten wird.
Aufgeteilt werden diese in sieben Wohngruppen zu je zwölf Personen; jede Gruppe verfügt über eine eigenständige Küche und separate Wohnzimmer als gemeinsamen Aufenthaltsraum. Jeder Bewohner wird in einem Einzelzimmer mit Bad untergebracht sein. Das 6000 Quadratmeter große Terrain, auf dem das Gebäude entsteht, hat die Vitos-Kliniken an den Investor verkauft. Das Gelände liegt gegenüber dem Dialysezentrum, direkt an der Austraße, und wird eine eigene Zufahrt erhalten.
Als großer Befürworter des Projekts zeigte sich anlässlich des „Ersten Spatenstichs“ auch Landrat Wolfgang Schuster. „Das ist ein schöner Tag für die AWO“, machte der Kreis-Verwaltungschef deutlich. Und, so Schuster, weiter: „Durch das neue Pflegeheim wird die soziale Infrastruktur Herborns erheblich aufgewertet.“