Der Experte griff zu eindringlichen Worten: „Ein Rollator ist keine Schubkarre, sondern eine Unterstützung beim Gehen“, rief Trainingsleiter Christoph Kozina den rund 30 interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern zu, die sich jetzt zum Erwerb des „Rollator-Führerscheins im AWO-Mehrgenerationenhaus Herborn eingefunden hatten.
Im Zuge des ersten Teils der Aktion, die am 12. Februar (Dienstag) ab 14 Uhr an gleicher Stelle fortgesetzt wird, gab der Referent seinem Publikum unter anderem wertvolle Tipps, wie viel Gewicht „Rolli“-Nutzer beispielsweise nach einem Einkauf zuladen können. „15 bis 20 Kilo – das ist deutlich zu viel“, zeigte der Verantwortliche des Nenderother Sanitätsunternehmens „medipart“ auf.
Kozinas Erfahrung: „Es gibt manche, die ihren Rollator als Transporter nutzen. Davon sollte man absehen.“ Zwischen fünf und zehn Kilo solle man höchstens zuladen. Außerdem, so der Fachmann mahnend, „darf man keine Tüten auf die Seite bzw. an die Griffe des Rollis hängen.“ Für den Transport von Waren sollten unbedingt die dafür vorgesehenen Körbe am Rollator genutzt werden.
Insgesamt, so der Hinweis Kozinas, sei es wichtig, „dass die Griffhöhe stimmt, die Reifen in Ordnung sind und die Bremsen funktionieren“. Bei den zahlreichen „Rolli“-Fahrern, die den Weg ins Mehrgenerationenhaus gefunden hatten, stellte der Experte als Serviceleistung zunächst die richtige Griffhöhe der Hilfsmittel ein. „Wenn Sie Beschwerden an der Schulter haben, ist die Einstellung falsch“, so Kozina.
Anschließend baute der Referent im großen Saal des Familienzentrums einen kleinen „Hindernisparcours“ auf, bei dessen Bewältigung klar wurde, dass es deutlich besser ist, „im Rollator statt dahinter zu laufen“. „Wenn Sie diese Dinge immer wieder üben, werden sie schnell zur Routine“, so Christoph Kozina ermutigend.
Der Experte hielt für die Anwärterinnen und Anwärter auf den „Rollator-Führerschein“ zudem viele weitere wertvolle Tipps zu Tricks und Kniffen parat, wie ältere bzw. gehbehinderte Menschen das nützliche Hilfsmittel verkehrssicher bedienen können. Auf dem Programm standen unter anderem das sichere Überwinden von Hindernissen, das Gehen auf unebenen Untergründen oder auch das richtige Hinsetzen und Aufstehen.
Zu Teil zwei des „Rollator-Führerscheins 2019“ im AWO-Mehrgenerationenhaus Herborn am 12. Februar sind interessierte Teilnehmer herzlich willkommen. Die Teilnahme ist kostenlos. Dem offiziellen Teil folgt ein gemeinsames Kaffeetrinken.
Kontakt und Anmeldungen: Mehrgenerationenhaus, Koordinator Joachim Spahn, Tel. (02772) 959616, E-Mail j.spahn@awo-lahn-dill.de..
Neueste Kommentare