Die Zahl schwerer Verkehrsunfälle zu reduzieren, die unter dem Einfluss von Alkohol verursacht werden – das ist das Ziel der „Aktion BOB“, die das Polizeipräsidium Mittelhessen am 5. Oktober 2007 in Gießen gestartet hatte. Adressaten der Initiative sind junge Fahranfänger, die überproportional häufig an Zusammenstößen mit schlimmem Ausgang beteiligt sind. An diesen Personenkreis richten sich auch drei Workshops, die am Montag (24. Juni) ab 8 Uhr im AWO-Mehrgenerationenhaus in Herborn stattfinden.
Gemeinsame Initiatoren der Veranstaltung im Familienzentrum (Walkmühlenweg 5a) sind der Regionale Verkehrsdienst Lahn-Dill der Polizei, das Herborner Johanneum-Gymnasium und die Arbeiterwohlfahrt Lahn-Dill. Schon zwischen 2014 und 2018 hatten die Workshops jährlich mit großem Erfolg im Mehrgenerationenhaus stattgefunden. Am 24. Juni werden daher erneut fast 200 Jugendliche der Herborner Bildungseinrichtung in die Grundzüge der „Aktion BOB“ eingeführt.
Geplant sind drei jeweils eineinhalbstündige Workshops, in deren Rahmen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Regionalen Verkehrsdienstes der Polizei den Heranwachsenden Sinn und Zweck der Initiative zu vermitteln versuchen, die ihren Ursprung Mitte der neunziger Jahre in Belgien hatte und seitdem eine echte „Erfolgsstory“ schreibt.
Laut aktueller Statistik wird jeder vierte Unfall, bei dem Menschen zu Schaden kommen, von 18- bis 24-jährigen Verkehrsteilnehmern verursacht. Bei den Karambolagen, die sich unter Alkoholeinfluss ereignen, liegt die Beteiligung dieser Personengruppe sogar bei über 30 Prozent. Auf den Straßen in Mittelhessen wurde seit dem Start der „Aktion BOB“ vor etwa 12 Jahren ein signifikanter Rückgang der Unfälle registriert, bei denen Alkohol im Spiel war. Eine Evaluation der Justus-Liebig-Universität Gießen bestätigt den Erfolg der „Aktion gegen Alkohol im Straßenverkehr“.
BOB ist keine Abkürzung, sondern der Name derjenigen Person einer Gruppe, die beim gemeinsamen Besuch einer Disco oder einer Gaststätte nach Absprache keinen Alkohol trinkt und sich und ihre Mitfahrer sicher nach Hause bringt. Der Fahrer dokumentiert seine Rolle nach außen, indem er sich mit einem knallgelben BOB-Schlüsselanhänger zu erkennen gibt.
In den Gaststätten, Kneipen und Diskotheken, die an der Initiative gegen Alkohol im Straßenverkehr teilnehmen, erhält er dafür ein alkoholfreies Getränk gratis.
Kontakt: Joachim Spahn, AWO-Mehrgenerationenhaus Herborn, Tel. (02772) 959616. Internet: www.aktion-bob.de.
Neueste Kommentare