Der stark veränderten Lebenswelt der Kinder Rechnung zu tragen – mit diesem Ziel hat die Kindertageseinrichtung der Arbeiterwohlfahrt Lahn-Dill am Dillenburger „Zwingel“ mit den AWO-„Wurzelkindern“ eine Waldgruppe ins Leben gerufen, deren Eröffnung am Dienstagvormittag gefeiert wurde.
Vor sieben Jahren, so Kita-Leiterin Sabine Theis rückblickend, hätten die Verantwortlichen erste Überlegungen über eine Realisierung des Vorhabens angestellt. „Heute“, so Theis am Dienstag begeistert, „wollen wir uns für das tolle Engagement all derer bedanken, die dazu beigetragen haben, dass dieses Projekt realisiert werden konnte“.
Das Domizil der „Wurzelkinder“ – ein von der Stadt Dillenburg bereit gestellter und ebenso wunderbar wie zweckmäßig eingerichteter Container – befindet sich in einem Teilbereich des Geländes der Dillenburger Freizeitanlage „Tal Tempe“.
Die „Waldgruppe“, um die sich die Erzieherinnen und Erzieher Ilona Blecher, Kirsten Ankel-Schröter und Mario Cirotto kümmern, ist montags bis freitags täglich von 8 bis 14 Uhr geöffnet. Ist das Wetter allzu schlecht, steht als Ausweichquartier der Jugendraum der Stadt zur Verfügung.
„Wir als AWO wollen Verantwortung für die Erziehung von Kindern tragen“, machte Geschäftsführer Nils Neidhart bei der Eröffnung am Dienstagvormittag deutlich.
Viele Mädchen und Jungen leben heute in begrenzten Wohnverhältnissen und leiden unter Bewegungsmangel. In einer Zeit, in der sich bei Kindern zunehmend Ängste, Hyperaktivität und Störungen des Sozialverhaltens durch starke Reizüberflutung und hohen Medienkonsum sehr viel häufiger als noch vor 10 bis 15 Jahren zeigen, will die Arbeiterwohlfahrt eine Art „Kontrapunkt“ setzen. Die Waldgruppe, so Neidharts Überzeugung, sei „eine wunderbare Möglichkeit, die Natur kennen zu lernen“.
Der AWO-Geschäftsführer dankte unter anderem dem Forstwirt Markus Berns, der sich um die Vorbereitung der Erzieherinnen und Erzieher auf ihre neue Aufgabe, erhebliche Verdienste erworben hatte – und versprochen habe, das Projekt weiter mit Rat und Tat zu begleiten.
Ganz besonders hob Neidhart die hervorragende Zusammenarbeit mit der Stadt Dillenburg hervor, die sich mit großem Einsatz dafür entschieden habe, den Weg zur Waldgruppe gemeinsam mit der AWO zu gehen. „Vielen Dank für die Träger-Vielfalt, die Sie hier in Dillenburg als Stadt darstellen.“
Bürgermeister Michael Lotz schließlich unterstrich „die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der AWO“ und erklärte, dass „Waldgruppen der Stadt ein wichtiges Anliegen“ seien. „Einrichtungen wie diese fördern die Entwicklung von Kindern in besonderem Maß“, sagte Lotz. „Eine Waldgruppe ist für Kinder eine tolle Sache.“
Wenn die Gruppe der „Wurzelkinder“ voll besetzt ist, werden sich Ilona Blecher, Kirsten Ankel-Schröter und Mario Cirotto um maximal 25 Mädchen und Jungen kümmern können. Eine Aufnahme in der Gruppe ist ab dem dritten Lebensjahr möglich.
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