Die Geschichte des Hilfsmittels lässt sich bis ins Jahr 1978 zurückverfolgen; damals suchte eine Frau in Finnland nach einer Möglichkeit, die ihr die Bewältigung des Alltags erleichtern sollte. Vier Jahrzehnte später ist der Rollator längst „gesellschaftsfähig“ geworden und aus dem öffentlichen Erscheinungsbild nicht mehr weg zu denken.
„Tipps, Tricks und Kniffe für den Umgang mit dem Rolli“ verriet Christoph Kozina, Experte des Greifensteiner Sanitätshauses „medipart“, am Dienstagnachmittag im AWO-Mehrgenerationenhaus Herborn.
„Ein Rollator ist längst keine reine Geh-Hilfe mehr“, machte der Fachmann aus Nenderoth anlässlich der Aktion „Rollator-Führerschein“ im großen Saal des Familienzentrums deutlich. Etwa 25 interessierte Zuhörerinnen und Zuhörer lauschten den Ausführungen Kozinas. Dessen Erkenntnis: „Der Markt hat sich geändert. Viele Menschen möchten mittlerweile nicht mehr nur den Standard-Rolli, sondern mehr.“
Der Experte berichtete, dass „Rollatoren immer leichter“ würden – und komfortable Modelle des Hilfsmittels „zunehmend erschwinglicher“ würden. Ein „Standard-Rolli“, so Kozina, wiege „mittlerweile nur noch sieben Kilo“. Sein Ratschlag: „Der Rollator ist wie ein Auto, das Sie pflegen sollten. Lassen Sie einmal jährlich nach den Reifen, den Bremsen und der Griffhöhe Ihres Rollis schauen.“
Im Zuge seines etwa einstündigen Referats zeigte der Greifensteiner auf, dass Übung auch im Umgang mit dem Rollator „den Meister macht“. Kozina: „Oft sind es nur Kleinigkeiten, die einem den Umgang mit Ihrem Hilfsmittel leichter machen – und wenn Sie diese Sachen regelmäßig trainieren, gehen Ihnen das schnell in Fleisch und Blut über.“
So sollten Nutzerinnen und Nutzer nach Möglichkeit, nicht hinter, sondern „im Rollator gehen“ und „die Korrektheit der eingestellten Griffhöhe regelmäßig überprüfen“.
Der Referent warnte davor, einen Rolli beim Transport von Einkaufswaren oder von Dingen des täglichen Gebrauchs zu überladen. Kozinas Warnung: „Eine Handtasche am Griff ist immer ein Risiko – die Stabilität kann so entscheidend verändert werden.“
Christoph Kozina nutzte die Veranstaltung im Mehrgenerationenhaus schließlich auch, um seinem Publikum verschiedene Modelle des Hilfsmittels vorzustellen.
Die Aktion „Rollator-Führerschein“ im AWO-Mehrgenerationenhaus Herborn wird am 3. März (Dienstag), 14 Uhr, fortgesetzt. Die Teilnahme ist kostenlos.
Weitere Infos und Anmeldungen: Joachim Spahn, Tel. (02772) 959616, E-Mail j.spahn@awo-lahn-dill.de.
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