Kinder erleben eine Welt, die von einer zunehmenden Digitalisierung und damit einhergehenden Veränderungen geprägt ist. Dieser Entwicklung haben jetzt die AWO-Kita am Dillenburger „Zwingel“ und „Blickwechsel“, ein bei der Hessischen Landesmedienanstalt angesiedelter Verein für Medien- und Kulturpädagogik, Rechnung getragen.
„Dieses Projekt ist eine tolle Sache“, zeigte Regina Beecht, Erzieherin und Fachkraft für „Sprachliche Bildung“, auf, als sie – unterstützt von Kita-Leiterin Sabine Theis und deren Stellvertreterin Ann-Kathrin Müller – jetzt das „Modell zur digitalen Bildung in der Elementarpädagogik“ vorstellte.
Zwar spielen das Fotografieren mit Digitalkameras, gemeinsame Internet-Recherchen mit Fachkräften und die Nutzung von Computern zur spielerischen Kompetenzförderung in manchen Kitas und auch in der Kindertagesstätte der AWO Lahn-Dill in Dillenburg bereits seit geraumer Zeit eine Rolle.
Das Modell „Digitale Bildung in der Elementarpädagogik“ würdigt jedoch wissenschaftlich fundiert Kindertageseinrichtungen als relevante Bildungsorte in Bezug auf die digitale Welt und bietet pädagogischen Fachkräften eine Orientierung darüber, welche Lerngelegenheiten Mädchen und Jungen in Kindertageseinrichtungen eröffnet werden können.
„Gemeinsam mit dem Verein Blickwechsel ist es uns gelungen, unser Team auf das Thema ‚Digitalisierung‘ einzuschwören“, resümierte Sabine Theis zufrieden. Das Projekt, das die Erzieherinnen und Erzieher gemeinsam mit den 16 „Zwingel-Riesen“, dem ältesten Jahrgang der Kita-Kids, umgesetzt hätten, habe klar gemacht, welch unterschiedliche Zugänge zu digitalen Medien es für Fachkräfte gebe. Sabine Theis erfreut: „Unsere Kita macht sich auf den Weg.“
Bei der Umsetzung des Projekts, an dessen Ende tolle Fotoarbeiten der Mädchen und Jungen und von den Kindern selbst produzierte Trickfilme standen, hätten Erzieherinnen und Erzieher – so Regina Beecht weiter – auch gelernt, dass „auch sie selbst nicht alles“ wüssten. Und die ihnen anvertrauten Kinder über Kompetenzen verfügten, die die Fachkräfte hätten staunen lassen.
Dass genau das gewollt sei, zeigte Sabine Eder (Blickwechsel) auf. „Die Erzieherinnen und Erzieher sollen Themen der Kinder aufgreifen“, so die Expertin des Vereins für Medien- und Kulturpflege.
Ein weiterer Ansatz des didaktischen Modells zur digitalen Bildung sei es, auch die Eltern der Kita-Kinder in den Prozess der Medienerziehung einzubeziehen.
Zu guter Letzt eröffneten Projekte wie das „Modell für die praktische Arbeit mit Kindern“ den Kindertagesstätten die Möglichkeit, „kreativ Bildungspläne zu erfüllen“, die im Kita-Alltag abgearbeitet werden sollten.
Die Botschaft von „Blickwechsel“ laute: „Je früher man fundiert zum Thema Digitale Bildung mit Kindern arbeitet, umso eher wird den Mädchen und Jungen eine gesunde Medienkompetenz vermittelt.“
Die Kooperation zwischen dem Verein für Medien- und Kulturpädagogik und der „AWO-Kindertagesstätte“ soll daher auch im laufenden Kita-Jahr fortgesetzt und ausgebaut werden.