„Lassen Sie Ihren Rollator regelmäßig warten und überprüfen!“ Diesen eindringlichen Ratschlag gab Christoph Kozina, „Chef“ des Beilsteiner Sanitätshauses “medipart“, jetzt den etwa 25 Zuhörerinnen und Zuhörern mit auf den Weg, die sich zur „Aktion Rollator-Führerschein 2023“ im AWO-Mehrgenerationenhaus Herborn ein Stelldichein gaben.
„Ein Rolli braucht Service“, machte der Experte im Zuge des „Lebenslust“-Erzählcafés im Familienzentrum der AWO Lahn-Dill deutlich. Vor allem die Griffhöhe, die Bremsen, Sitzflächen sowie Reifen und Lager müssten fortwährend in Augenschein genommen werden.
Kozina blickte im Zuge seines etwa einstündigen Vortrags auf die wechselvolle und interessante Geschichte zurück, die der Rollator in den letzten Jahrzehnten bzw. Jahrhunderten genommen hat. „Der Rolli ist Ihre Mobilitätserweiterung“, rief der Fachmann dem Publikum zu. Hätten sich die, die einen Rollator nutzten, früher noch argwöhnisch begutachtet gefühlt, so hätten die „Rollis“ mittlerweile „die Schmuddel-Ecke längst verlassen“ und würden nunmehr vielen Menschen mit Beeinträchtigung soziale Teilhabe und die Gelegenheit bescheren, auch im Alter selbstbestimmt zu leben.
Von dem sachkundigen Referenten erfuhren die Zuhörinnen und Zuhörer auch, wie ein Rollator nach dem Einkauf zu beladen ist, ohne die Funktion zu beeinträchtigen und ein Sicherheitsrisiko darzustellen. „Die Taschen“ sollten höchstens mit Waren, die insgesamt zwischen 5 und 6 Kilo wiegen, beladen werden. „Das Gesamtgewicht eines Rollator-Korbs sollte zehn Kilogramm nicht überschreiten“, sagte Kozina. Einkaufstaschen hätten zudem an den Handgriffen nichts zu suchen, da der „Rolli“ sonst instabil werde.
Die „Aktion Rollator Führerschein“ wird von der Firma „medipart“ und dem Mehrgenerationenhaus seit 2015 gemeinsam umgesetzt und wurde lediglich durch die Corona-Pandemie kurzzeitig unterbrochen.
Der „medipart“-„Chef“ machte ferner auf die zwei Kategorien von Rollatoren aufmerksam. „Es gibt das Kassen-Gestell, das Eigentum eines Sanitätshauses ist und vermietet wird, ohne dass Zusatzkosten entstehen.“ Ferner gebe es „Rollis“, die sich im Besitz ihrer Nutzerinnen und Nutzern befänden. In diesem Fall wirke die Kassenbeteiligung „wie eine Art Gutschein“.
Zu guter Letzt zeigte Christoph Kozina auf, wie ein Rollator im Alltag gehandhabt und genutzt werden müsse. Sein Tipp: „Wir gehen nicht hinter dem Rollator, sondern im Rollator.“
Die „Aktion Rollator-Führerschein 2023“ wird am Donnerstag (6. Juli), 13.45 Uhr, mit einer weiteren Zusammenkunft im Mehrgenerationenhaus in Herborn fortgesetzt. Dann stehen vor allem Fahrübungen mit dem „Rolli“ auf dem Programm. Die Teilnahme an der „Aktion Rollator“ im Mehrgenerationenhaus der AWO Lahn-Dill ist kostenfrei.
An den inhaltlichen Teil schließt sich ein gemeinsames und kostenloses Kaffeetrinken aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer an.
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