Eine ereignisreiche, mehrmonatige Sommerreise, die der berühmte böhmische Komponist Antonin Dvorak im Jahr 1892 nach Spillville (Iowa) unternahm, stand nun im Zentrum einer musikalischen Lesung der Autorin Barbara Ortwein.
Die in Olsberg und Prag lebende Schriftstellerin war zum zweiten Mal in diesem Jahr Gast im Mehrgenerationenhaus der Arbeiterwohlfahrt Lahn-Dill in Herborn. Dort stellte sie vor etwa 20 Zuhörerinnen und Zuhörern ihr Buch „Der Sommer 1893 in Spillville“ sowie eine kleine begleitende Ausstellung vor.
In dem historischen Roman erzählt die Autorin, wie der damals schon in Europa berühmte Dvorak im Jahr 1892 eine sehr gut bezahlte Stelle am Konservatorium in New York annimmt, von Prag in die amerikanische Metropole übersiedelt und schließlich von dort aus zu einer ereignisreichen Reise nach Iowa aufbricht, wo sich seine böhmischen Landsleute angesiedelt haben.
Im Zuge ihrer etwa einstündigen, sehr unterhaltsamen Lesung beschreibt Ortwein die vielen „heiteren, spannenden und eigenwilligen Erlebnisse“, die Dvorak und seiner Familie in Spillville widerfahren. Die Reise des Komponisten fand in zahlreichen, musikalischen Werken des Komponisten ihren Widerhall.
Für ihren Roman ließ sich Barbara Ortwein, die 40 Jahre hauptberuflich in Winterberg (Nordrhein-Westfalen) als Lehrerin für Deutsch und Musik wirkte und nach ihrer Pensionierung nach Prag zog, von persönlichen Erlebnissen in Iowa und Prag inspirieren. Ferner wurde das Buch „Der Sommer 1893 in Spillville“ durch umfangreiche, eigene Recherchen ergänzt.
Das Publikum im Mehrgenerationenhaus der Arbeiterwohlfahrt Lahn-Dill belohnte die Wort- und Musikbeiträge der Autorin mit herzlichem Beifall und freut sich schon jetzt auf ein Wiedersehen mit Barbara Ortwein im kommenden Jahr.